RDB Ahlen-Heessen im Erzgebirge von 02.10.-05.10.2025
30 RDB-Mitglieder und Freunde unseres Vereins machten sich am Donnerstag, den 02.10.2025 mit Michael vom LippeBus-Team auf den Weg nach Marienfeld im Erzgebirge (ca. 1h-fahrzeit südlich von Zwickau entfernt). Bei strahlendem Sonnenschein während der Anreise und 8h-Fahrzeit kamen wir schließlich nach einigen Staus, am Zielpunkt Hotel Weißes Roß in Marienberg an.

2. Tag
Besuch des Horchmuseums in Zwickau.
An diesem Tag wurden wir neben der Begrüßung durch unseren Busfahrer Michael noch von unserer Reisebegleiterin, Renate, begrüßt. Renate erläuterte auf dem Weg nach Zwickau, viele Verhaltensweisen und Gegebenheiten in der Bevölkerung und Landschaft des Ostens. Informativ und mit viel Witz begleitete sie uns den ganzen Tag. Im sehr sehenswerten Museum wurde der Vormittag verbracht. Die Geschichte der Automobilentwicklung im Hause Horch, bzw. später von Audi, wurde über die Jahrzehnte mit beeindruckenden „fahrbereiten“ Modellen erläutert. Auch zur technischen Entwicklung bei den Motoren wurden viele Motormodelle gut erläutert.

Interessant war neben der technischen Entwicklung, dass auch die Alltagssituationen in der ehemaligen DDR verbunden mit den Automobilen ausgestellt wurde. Datschen und Trabbies, sowie Stadtskarossen der Volksarmee und vieles mehr aus dem Leben im Osten wurden uns gezeigt. In der Kantine des Museums könnten die Teilnehmer sich nach der Besichtigung mit einem kleine Mittagsimbiss stärken.

Anschließend führ der Bus uns, der Silberstraße folgend, nach Annaberg-Buchholz. Am mit Ständen gefüllten Marktplatz stiegen wir aus und besuchten die kleine Bergkirche St. Marien, am Rande des Marktes. Die zwischen 1502-1511 durch die Spenden der Bergleute erbaut wurde. Durch Brände wurde sie jedoch mehrmals stark zerstört. Die heute liebevoll restaurierte kleine Kirche beherbergt die lebensechten Figurendarstellungen ausgewählter Annaberger Menschen und Standesdarstellungen.

Anschließend gingen wir gemeinsam mit Renate zum Adam Ries Haus. Hier konnten wir eine kleine Mittelalterliche Szene zwischen dem Bürgermeister und einer Marktdame live beobachten. Ebenfalls konnten wir uns mit der lebhaft dargestellten , im mittelalterlichen Gewande, Frau Barbara Uthmann (* um 1514 in Annaberg; † 14. Januar 1575), welche die Klöppelei im Erzgebirge einführte, unterhalten.

Nachfolgend erkundete jeder für sich die schöne Innenstadt in Annaberg-Buchholz. Gegen 17.00 Uhr ging es mit dem Bus zurück zum Hotel.
3. Tag
Um 9.00 Uhr holte Renate uns zum gemeinsamen Stadtrundgang in Marienberg ab.
Sie erklärte uns einiges zur Geschichte der Kreisstadt Marienberg im Erzgebirge. Diese hatte am 30. Juni 2024, 16.165 Einwohner.
Unser Gang führte uns durch die breiten Straßen der Stadt, denn jedes Haus sollte einmal am Tag einen Sonnenstrahl spüren, zum kleinen Haus. Dieses hatte alle Brände als einziges, schadlos überständen. Anschließend ging es über den roten Turm zum Marktplatz. Dort steht die Figur von Herzog Heinrich dem Frommen, dem Stadtgründer. Nach einem kurzen Stopp im Hotel ging es im Bus nach Neuhausen zum Nussknacker Museum. Hier stehen neben den ca. 7.500 funktionsfähigen Nussknackern auch der größte funktionsfähige Nussknacker mit einer Höhe von 10,10 m. Ebenfalls die größte Spieldose der Welt nennt das Museum ihr Eigen.

Im technischen Museumsbereich kann zum einen die Entwicklung der Stuhlindustrie betrachtet werden. Wir hatten Glück, der samstags tätige Drechsler erfreute uns mit seiner Drechselkunst und produzierte kleine Tannenbäume vor unseren Augen. In einer Halle nebenan können die im Osten verwendeten Zweiräder bis ca. 250 m³ betrachtet werden.
Nach dem 1stündigen Besuch ging es nach Seiffen, ins Spielzeugdorf. Vor Ort hatten wir ca. 3h Zeit die vielen Holz-Spielzeug-Geschäfte zu besuchen und zu einer Tasse Kaffee mit Eierschecke einzukehren.

Zum Abschluss unseres 3. Tages besuchten wir den Altbergbau des Molchner Stolln.
Fast alle unserer Gruppe trauten sich die engen, im 15./16. Jahrhundert entstandenen Gänge, zu befahren.
Das Schaubergwerk Molchner Stolln ist eines der ältesten und schönsten im Erzgebirge. Seit 1934 ist es für Besucher begehbar. Bereits Ende des 15. Jh. wurden hier Zinn, Kupfer und Eisen abgebaut.

Heute kann man die schwierige Arbeit der Bergleute bei einem 1h-stündigen Rundgang erahnen. So gibt es im Schaubergwerk trocken gesetzte Bogen und Kreuzgewölbe, geologische Aufschlüsse und gebrannte Weitungen des Zinnbergbaus zu sehen. Neben der typischen Abbauweise werden auch die herrschenden Lichtverhältnisse deutlich.



Abbildung 9: Im Altbergbau
Eine Besonderheit stellt das funktionstüchtige Kunstgezeuge dar – ein Nachbau einer Wasserhebetechnik aus dem 16. Jh. Im angrenzenden Wismutteil wird in einer Art Zeitreise der moderne Bergbau im Gegensatz zum Altbergbau vermittelt. Leider nur als Fotodarstellung, da eine Befahrung für Fremde aufgrund der hohen Radonbelastung nicht möglich ist. Da alle wieder heile aus dem Berg kamen, konnten wir die Reise komplett zum Hotel aufnehmen 😊.
Im Bus verabschiedeten wir unsere Renate mit unserem Steigerlied und einem Präsent, als Dank für die super Begleitung während unserer 2 kompletten Tage im Erzgebirge.
Beim letzten Abendessen im Weißen Roß waren sich alle einig, dass Sie 2 schöne Tage in Marienberg mitgemacht zu haben!
4. TAG
Morgens um 10.00 Uhr ging es leider wieder nach Hause. Sogar der Himmel weinte.
Abschließend bedankte sich der Vorsitzende Ralf Sollmann bei der tollen Truppe für die schönen gemeinsamen Tage. Auch unser Busfahrer wurde wie immer gelobt für seine ruhige und souveräne Fahrweise und gute Organisation der Reise.
Nach ca. 8 h-Fahrzeit kamen Alle wieder heile in Beckum/Ahlen und Heessen an.
Glückauf bis zum nächsten Jahr!
Bericht: Ralf Sollmann
Fotos: Frank Martin, Ahlen, den 06.10.2025
